Meditation
"Zweck und Resultat der Meditation
ist nicht ein Erkennen im Sinn unserer westlichen Geistigkeit,
sondern ein Verschieben des Bewusstseinszustandes,
eine Technik, deren höchstes Ziel eine reine Harmonie,
ein gleichzeitiges und gleichmäßiges Zusammenarbeiten
von logischem und intuitivem Denken ist."
(Hermann Hesse, Schriften zur Literatur 2)
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Die Meditation ist eine der wunderbarsten Methoden,
sein Basis-Selbst vom Lärm der Gedanken zu befreien
und es den Unterschied zwischen der Realität und den zufälligen Gedanken zu lehren.
Mit genügend Übung lernen wir, zwischen Objektivem und Subjektivem zu unterscheiden.
Zwar entsteht nach wie vor immer wieder neuer "Gedankenlärm" in uns,
aber unser Basis-Selbst hält ihn dann nicht mehr fest.
Unser Körper bleibt entspannt, unsere Emotionen bleiben ruhig.
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Was ist Meditation?
Wenn wir ruhig und bequem mit gerader Wirbelsäule
und halb oder ganz geschlossenen Augen dasitzen
und meditieren, steigen Gedanken in uns auf - zornige, glückliche,
beunruhigende, angenehme Gedanken -,
aber wir kümmern uns nicht um sie.
Wir verkrampfen uns nicht, wir reagieren nicht, wir leisten keinen Widerstand
und achten nicht auf sie.
Wir sitzen einfach nur da.
Dabei entdecken wir, dass Gedanken auftauchen
und wieder verschwinden wie Wolken am Himmel oder Wellen im Ozean.
Wenn uns klar wird, wie flüchtig und vergänglich unsere Gedanken sind,
dann erkennen wir unser eigenes wahres Wesen im Schweigen,
jenseits aller Worte, jenseits aller Gedanken.
Die elementarste Form der Meditation ist die reine Aufmerksamkeit.
Wir beobachten die Dinge vollkommen losgelöst, ohne uns an etwas zu klammern
oder etwas zu beurteilen, nicht vom Standpunkt des Bewussten Selbst aus,
sondern vom Standpunkt des Bewusstseins selbst.
Wir sehen zu, wie körperliche Empfindungen, Emotionen, Sorgen, Bilder
und innere Dialoge kommen und gehen.
Um unsere Konzentration zu unterstützen, können wir unsere Aufmerksamkeit
auch auf etwas Bestimmtes richten:
Wir beobachten oder zählen unsere Atemzüge, konzentrieren uns auf einen Laut,
den wir im Geist ständig wiederholen (ein Mantra),
oder auf ein Bild (zum Beispiel eine Kerzenflamme). Wenn wir merken,
dass unsere Aufmerksamkeit abschweift und dem Strom unserer Gedanken folgt,
lenken wir unser Bewusstsein einfach wieder auf den Gegenstand unserer Aufmerksamkeit zurück,
mühelos, ohne uns zu beunruhigen oder zu verurteilen.
Es gibt viele verschiedene Meditationsformen und genügend Schulen und Bücher, die die Grundprinzipien
und -praktiken der Meditation lehren.
Der Kern der Meditation ist klare, losgelöste Beobachtung.
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Der Sinn der Meditation
Alle paar Sekunden zieht knapp unterhalb der Schwelle unserer bewussten Wahrnehmung
eine Riesenmenge an Gedankenformen, Bildern, Klängen und Gefühlen vorbei.
Sie alle sind in der Lage, uns unterschwellig zu überzeugen.
Ein zorniger Gedanke entsteht knapp unterhalb unserer bewussten Wahrnehmung,
also werden wir wütend, ohne genau zu wissen, warum.
Ein trauriger Gedanke entsteht, und wir haben plötzliche schlechte Laune.
Ein furchterregendes Bild taucht auf, und wir fühlen uns unsicher oder bekommen Angst.
Die Meditation dient dazu, unsere Gedanken "lauter zu stellen" und gleichzeitig die rasch vorbeihuschenden
unterschwelligen Botschaften unseres Denkens zu verlangsamen,
damit wir sie erkennen können, statt ihnen zum Opfer zu fallen.
Die Meditation gibt uns die Freiheit wieder, zu entscheiden,
ob wir auf unsere Gedanken reagieren wollen oder nicht.
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Was geschieht bei der Meditation?
Wenn wir uns hinsetzen und meditieren, fällt uns zuallererst das auf,
was sich auf der physischen Ebene abspielt.
Vielleicht fühlen wir uns nicht ganz wohl, irgendwo tut uns etwas weh, wir sind nervös
und zappelig oder möchten uns an einer Stelle kratzen, wo es uns juckt.
Wenn wir uns dann daran erinnern, das alles loszulassen,
und unsere Aufmerksamkeit wieder auf unsere Atmung,
unser Mantra oder ein Bild richten, für das wir uns entschieden haben, oder auf einfaches,
aufmerksames Gewahrsein,
und alles, was in uns aufsteigt, vorüberziehen lassen,
dann stimmt unsere Aufmerksamkeit sich auf eine tiefere Ebene unserer Psyche ein.
Als nächstes werden wir uns der emotionalen/mentalen Ebene bewusst:
Wir fangen an, uns zu langweilen, und fragen uns,
wie lange wir wohl schon so dasitzen. Ein alter Ärger oder irgendeine emotional belastende,
unerledigte Geschichte dringt wieder in unser Bewusstsein
- eine Sorge, etwas, was wir bereuen, ein Problem. Wir fangen an,
über mögliche künftige Ereignisse nachzudenken,
oder geben uns angenehmen Phantasievorstellungen hin.
Davon können wir uns so hinreißen lassen, dass wir den Sinn der Meditation -
Einsicht ohne Anhaftung,
Sehen und Loslassen -
vergessen.
Doch wenn wir immer wieder daran denken, diese Gedanken und Gefühle vorüberziehen zu lassen
und unsere Aufmerksamkeit zurück auf den Gegenstand unserer Meditation oder auf einfaches Gewahrsein richten,
dringt unsere Aufmerksamkeit zu einer noch tieferen Ebene vor.
Nun beginnt unsere Meditation viel interessanter zu werden, denn auf dieser Ebene sendet das Basis-Selbst uns Botschaften
in der ihm eigenen symbolischen Verschlüsselung, so wie im Traum.
Wir beginnen rasch vorbeihuschende Bilder und halluzinatorische Klänge wahrzunehmen, ein Gesicht,
das wir schon seit Jahren nicht mehr gesehen haben, kreative Ideen oder Inspirationen.
Es ist bestimmt nicht leicht, sich von dieser Ebene lösen.
Doch wenn wir die Aufmerksamkeit jetzt wieder auf den Prozess der Meditation richten,
dann kann sie eventuell die Leere berühren:
Das Nichts,
das reine, transzendente Sein,
die große Ruhe, in der es kein ICH mehr gibt.
In dem Augenblick, wo das Bewusste Selbst sich wieder dazwischen drängt
(z.B. "Toll ! Ich erlebe soeben die Leere!")
ist natürlich alles vorbei, und wir werden wieder auf die emotionale/mentale Ebene zurückgezogen.
Während wir die Leere erleben, stimmt unsere Aufmerksamkeit sich immer feiner ein,
und auf der anderen Seite dieses stillen Ortes fließt der tiefe, unterirdische Bewusstseinsstrom, d
er alles miteinander verbindet.
Dort können wir alles wissen und kennen, aber das kümmert uns dann nicht mehr.
Haben wir einmal eine Verbindung zu diesem Ort hergestellt, ist es leichter, wieder dorthin zurückzukehren,
denn jetzt "weiß" unsere Psyche, "wo er ist".
Das Ganze ähnelt jetzt dem Lernprozess des Körpers, sich zu entspannen.
Die volle Entfaltung des Meditationsprozesses kann viele Monate und Jahre dauern.
Das hängt von unserer Bereitschaft ab.
Unsere Entschlossenheit, losgelöstes, reines Gewahrsein zu bleiben,
wirkt sich auch auf die tiefsten (oder höchsten) Ebenen der Erkenntnis,
der Erfahrungen und Phänomene aus.
Solltest Du interesse an einer Meditation haben,
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